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Journalist Roger Köppel zeiht für die SVP in den Nationalrat ein.

20. Oktober 2015 / 12:40 Uhr

178.090 Stimmen: Der unglaubliche Triumph des Roger Köppel

Der Wahlerfolg der Schweizer Volkspartei (SVP) am vergangenen Sonntag hat einen Allzeitrekord ein bisschen in den Hintergrund gerückt: Der Eigentümer und Chefredakteur des Magazins Weltwoche, Roger Köppel, hat in seiner Heimat als Quereinsteiger bei der SVP eindrucksvoll Furore gemacht.  Insgesamt 178.090 Wähler machten ihn zum Abgeordneten im Nationalrat. Nie zuvor hat ein Schweizer Parlamentarier so viele Stimmen bekommen.

Oft Gast in Talk-Shows

Der 50-Jährige war ihr erst kürzlich beigetreten und als Quereinsteiger Kandidat für den Nationalrat geworden. Dennoch gilt der frühere Chefredakteur der deutschen Tageszeitung Die Welt (2004-2006) bereits manchem als eine Art "Chefideologe" der SVP in den Fußstapfen ihres Ziehvaters, des Milliardärs Christoph Blocher. Der breiten Öffentlichkeit wurde Köppel  als oftmaliger Gast in deutschen Talk-Shows bekannt, wo er sich nie ein Blatt vor dem Mund nahm und auch zu heiklen Themen seine dem Mainstream entgegengesetzte Meinung artikulierte.

Schreiben allein genügt nicht mehr

Zu den Beweggründen für seinen Gang in die Politik hatte Köppel erklärt: "Schreiben allein genügt nicht mehr. Ich kann nicht länger von außen beobachten, wie in Bern das Erfolgsmodell Schweiz demontiert wird." Der rhetorisch begabte Köppel, der immer wieder mal durch scharfe Kommentare auffällt, gehört zu prominenten Befürwortern einer Drosselung der Zuwanderung in die Schweiz. Sie würde sonst zu mehr Kriminalität und mehr Arbeitslosigkeit sowie zu "mehr Stress und Unzufriedenheit bei den Schweizerinnen und Schweizern, weniger Produktivität und weniger Wohlstand" führen, warnte er im Wahlkampf – ganz auf der Linie seiner Partei, die offenbar die gleiche Linie wie die Freiheitlichen in Österreich vertritt.

Gegenüber dem Sender SRF nannte Köppel seine politischen Ziele:  "Unabhängigkeit von der Europäischen Union, Stärkung der direkten Demokratie, die Volksrechte dürfen nicht mehr mit den Füßen getreten werden, kein weiteres Staatswachstum. Und ich stehe ein für die Neutralität." Auch das könnte einem freiheitlichen Wähler bekannt vorkommen.

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