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AfDler, die eine Liebesbeziehung führen, sind für einen deutschen Psychologen nur schwer denkbar.

14. September 2017 / 09:00 Uhr

Dating-Plattform: AfD-Wähler in Deutschland sind in der Liebe verbittert und fremdenfeindlich

Nun muss auch die Psychologie wieder ran, wenn es darum geht, gegen die patriotische Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu Felde zu ziehen. Wenige Wochen vor den Bundestagswahlen wurde durch den Psychologen Dr. Guido F. Gebauer eine sogenannte Dating-Studie veröffentlicht:

Die psychologische Online-Dating Plattform Gleichklang hat 700 männliche und weibliche Mitglieder im Alter von 20 bis 78 gefragt, welche Partei sie bei der Bundestagswahl wählen werden. Außerdem wurden die Mitglieder zu ihren Einstellungen zur Liebe befragt.

Psychologe hetzt gegen AfD-Wähler

Laut Gebauer ergebe die Studie, dass sich AfD-Wähler in der Liebe sogar „verarscht“ vorkommen würden. Der Psychologe will daraus eine Verbitterung in Bezug auf Liebesbeziehungen herauslesen:

Im Vergleich zu den Wählern anderer Parteien erklärten AfD Wähler signifikant häufiger, dass sie in der Liebe "verarscht" worden seien und über ihr Liebensleben verbittert seien. AfD-Wähler bejahten auch signifikant häufiger eine Reihe weiterer negativer Aussagen zur Liebe. So stimmten sie häufiger den Aussagen zu, dass das ganze Gerede von der Liebe meistens eine Lüge sei und es die echte Liebe gar nicht gebe. Signifikant seltener stimmten AfD-Wähler der Aussage zu, dass sie eine solidarische Welt wollten, in der die Menschen liebevoll miteinander umgehen.

Umfrage: Aussagekraft bei geringer Beteiligung ist fragwürdig

Wie fragwürdig allerdings die Aussagekraft der gesamten Studie ist, erkennt man dann, wenn man die geringe tatsächliche Teilnahme an der Umfrage und die daraus gezogenen Ergebnisse sieht:

Ein besonders starker Kontrast zeigte sich in der Umfrage zwischen AfD-Wählern und Wählern von Bündnis90/die Grünen und der Linkspartei. Verbittert über das eigene Liebesleben war bei den Wählern der Grünen eine Person von 18 Personen, bei der Linkspartei eine Person von acht Personen, bei der AfD aber eine Person von vier Personen. In der Liebe "verarscht" fühlte sich bei den AfD-Wählern eine Person von fünf Personen, bei der Linkspartei war eine von 12 Personen und bei den Grünen nur eine von 25 Personen der Fall. Dass das ganze Gerede von der Liebe eine Lüge sei, meinte bei den AfD Wählern eine Person von 6 Personen, bei der Linkspartei eine von 14 Personen und bei den Grünen eine Person von 20 Personen.

AfD-Bewertung: Beziehungsdefizite und Fremdenfeindlichkeit

Und es kommt argumentativ noch dicker: Psychologe Gebauer hält die AfD-Wähler für beziehungsgestört und fremdenfeindlich und stellt das auch noch in Korrelation miteinander:

Psychologe Gebauer hält die Ergebnisse für plausibel und psychologisch gut nachvollziehbar. Wer Beziehungsdefizite habe, sei leichter für fremdenfeindliche Propaganda erreichbar. Solche Menschen gefielen sich in einer Opferrolle und machten andere Kulturen und Flüchtlinge zu Sündenböcken für ihre eigene Unzufriedenheit.

AfD-Wähler seien offenbar tatsächlich Wutbürger. Ihre Wut stamme aber nicht daher, dass ihnen Vertreter anderer Kulturen oder Flüchtlinge Unrecht angetan hätten, sondern aus ihren eigenen Beziehungsdefiziten.

So sei es nicht erstaunlich, dass es gerade Unterstützer der AfD seien, die auch beim Online-Dating durch zynische Einstellungen, Nörgeleien und Misserfolg immer wieder besonders auffielen.

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